
Caorle ist viel mehr als nur Strand und Wasser; hier gibt es auch alteingesessene Traditionen und gastronomische Köstlichkeiten. Diese starke Verbindung zeigt sich vor allem bei den verschiedenen Festen, vor allem den lokalen Dorffesten, Kirtagen und religiösen Feierlichkeiten, die das Leben der örtlichen Gemeinschaft stark prägen.
Ottava Presa, San Giorgio di Livenza, San Gaetano, Brussa, Ca‘ Corniani und auch im Stadtteil Sansonessa: überall finden Dorffeste statt, vor allem im Frühjahr und Sommer.
Seit nunmehr acht Jahren findet in Ottava Presa alljährlich Ende April ein großes Fest statt. Ein großes Festzelt wird aufgebaut und verschiedene Gruppen bieten Vorführungen in rhythmischer Sportgymnastik zum Gesang von Livebands. Natürlich kann eine Feierlichkeit nicht ohne gutes Essen auskommen und so können die Einwohner von Caorle, Ottava Presa und die ersten Touristen des Jahres die leckeren, einfachen Gerichte zu einem günstigen Preis genießen.
Ebenfalls Ende April findet ein weiteres bedeutendes Fest zu Ehren des Patrons von San Giorgio di Livenza statt. Die von der lokalen Kirchengemeinde ins Leben gerufene Feierlichkeit ehrt den Schutzpatron der Stadt, den Märtyrer San Giorgio. Dieses Ereignis zieht immer große Aufmerksamkeit auf sich, vereint es doch auf wundervolle Art und Weise religiöse Zeremonien und unbeschwerte Geselligkeit. Alle Veranstaltungen finden nur wenige Schritte von der Kirche entfernt statt und natürlich können auch hier sowohl die Großen als auch die Kleinen bestens essen und ausgelassen tanzen.
Anfang Mai steht dann das Fest von Sansonessa, dem bevölkerungsreichsten Stadtteil von Caorle, im Mittelpunkt. Dieses Volksfest zu Ehren des Schutzpatrons des Stadtviertels, San Giuseppe Lavoratore (dem am 1. Mai gedacht wird) wurde früher am Sportplatz gefeiert: seit einigen Jahren wurde der Veranstaltungsort aber aus organisatorischen Gründen in den Messekomplex, den Palaexpomar in der Via Aldo Moro, verlegt. Das Komitee, das bereits seit 42 Jahren mit der Organisation dieses Festes betraut ist, bietet Jahr für Jahr auch zahlreiche Nebenveranstaltungen, die auch aus den nahegelegenen Gemeinden zahlreiche Besucher anziehen. All diese Feierlichkeiten haben aber stets einen religiösen Hintergrund und so kommt es, dass nach wie vor die Heilige Messe in der kleinen Kirche gefeiert wird, dass eine Prozession mit dem Bildnis des Schutzpatrons durch die Straßen von Sansonessa zieht und dass die Traktoren (in Gedenken an die landwirtschaftlichen Ursprünge dieser Region) geweiht werden.
Mitte Mai findet dann eine Reihe weiterer bedeutender Veranstaltungen statt. In Castello di Brussa, einer ländlichen Gemeinde auf der anderen Seite der wunderschönen Lagune von Caorle, organisiert die Kirchengemeinde das Fest der Regina della Pace: auch in diesem Fall weisen die Feierlichkeiten einen religiösen Ursprung auf, der sich in den Fahrradtouren, den geselligen Momenten im Festzelt, den Konzerten und den Erinnerungen an einen früheren, immer noch lebendigen und vitalen Bauern widerspiegelt.
Ebenfalls mit den bäuerlichen Wurzeln verknüpft ist das “Festa della Mietitura”, das in der zweiten Junihälfte stattfindet. Seit einigen Jahren wird dieses Erntedankfest in Brussa begangen und man gedenkt bei Kostümparaden und einem Umzug mit alten Maschinen dem Landleben. Natürlich dürfen dabei auch allerlei Geschichten, gastronomische Highlights, Konzerte und Wohltätigkeitstombolas nicht fehlen.
Porto Santa Margherita, der “nautische” Stadtteil der Gemeinde hat seit etwa fünfzig Jahren sein eigenes Festival. Es wird zu Ferragosto auf Pferden veranstaltet und nennt sich “Festa del Calamaro”. In einem Küstenort muss selbstverständlich der Fisch der Hauptdarsteller eines Festes sein, vor allem wenn er von den Fischern selbst zubereitet wird. In der Via dei Greci wird ein großes Festzelt für mehrere hundert Personen aufgebaut. Dieses Ereignis zieht sowohl Touristen aus der Hauptstadt als auch von den kleinen Gemeinden rund um Porto Santa Margherita an.
Ende August ist schließlich Ca’ Corniani, die einige Kilometer von Caorle entfernt gelegene ländliche Gemeinde, an der Reihe um ihren Schutzpatron San Giovanni Battista mit einem Volksfest zu feiern. Auch in diesem Fall liegen dem Fest religiöse Wurzeln zugrunde, was sich in der Prozession mit dem Bildnis des Heiligen zeigt; dennoch bleibt ebenfalls genug Zeit für ausgelassene Geselligkeit. Das Festival findet üblicherweise in der alten Grundschule statt und umfasst Konzerte, Tänze und typische kulinarische Spezialitäten.